James Coignard

James Coignard wurde am 15. September 1925 im französischen Tours geboren. Nach einer ersten beruflichen Laufbahn als Finanzberater (1944–1947) und Beamter in der Provence (1948–1951), wo er auf bedeutende Künstler wie Braque, Matisse, Chagall und Papart traf, wandte er sich zunehmend der Kunst zu.

Als Autodidakt entfaltete Coignard früh eine eigenständige Bildsprache jenseits fester Schulen. Freundschaften mit Künstlern wie Miró prägten ihn, doch in Ausdruck und Haltung steht sein Werk dem deutschen Informel nahe. 1968 entwickelte er seine ersten Carborundum-Radierungen – eine Technik, die sein grafisches Werk maßgeblich bestimmen sollte. Die Reliefstrukturen dieser Radierungen ergänzte er oft mit Collage-Elementen, wodurch geheimnisvolle, vielschichtige Bildräume entstanden.

Typisch für Coignards Malerei und Druckgrafik sind collagierte Materialien wie Packpapier oder beschriebene Blätter, die er übermalte, überklebte, abriss und erneut bearbeitete. Daraus erwuchs eine vielschichtige, poetische Bildwelt, in die er mit Schablonen Zeichen und Symbole einschreibte – „Lebenszeichen im Chaos der Materie“.

1975 entwarf er 14 Wandteppiche für die Tschechoslowakei, 1984 heiratete er in zweiter Ehe Syliva Uryn. Bis zu seinem Tod am 8. März 2008 in Paris (an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung) blieb er künstlerisch aktiv.

Coignards Werk wurde seit 1956 in zahlreichen Einzelausstellungen weltweit präsentiert – u.a. in Westeuropa, den USA, Mexiko, Israel, Japan, Australien und Südafrika. Seine Arbeiten sind in renommierten öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Guggenheim Museum, New York; im British Museum, London; im Musée National de Luxembourg; in der Bibliothèque Nationale, Paris; sowie in Museen in Dublin, San Diego, Atlanta, Phoenix, Santa Fe, Miami, Jerusalem und Kapstadt.